DB Multiverse
Hanasia, Königin der Saiyajins
Geschrieben von Salagir
Übersetzt von BK-81
Diese Geschichte spielt sich auf dem Planeten der Saiyajins ab, lange Zeit, bevor sie jene völkermordende Gefahr darstellten, welche während der Ära von König Vegeta die ganze Galaxie in Angst und Schrecken versetzten...
Wenn ihr euch jemals gefragt habt, wie dieses so starke Volk als einfache Gemeinschaft gelebt hatte, wenn ihr wissen wollt, was das Schicksal für die Millennium-Krieger vor Broly bereitgehalten hatte, wenn euch die Abenteuer von aggressiven und emotionalen Kämpfern in einer Welt voller Bösewichte interessieren, dann tretet ein in die Welt der Saga von Hanasia.
Dieser Comic ist beendet!
Teil 1 :123
Teil 2 :4567891011121314151617
Teil 3 :18192021222324252627282930313233343536373839404142434445
Teil 4 :464748495051
Liebesgeschichten- Danach
Hanasias Kopf schmerzte.
In den letzten Tagen schmerzte Hanasias Kopf des Öfteren. Es hatte viele Partys gegeben, welche in der Nacht des Vollmondes zu Ende gingen, und jedes einzige Mal war das Ausrede genug, um zu essen und zu trinken. Besonders zu trinken. In ihrem Dorf war Alkohol unbekannt, aber in der Hauptstadt war er der letzte große Schrei! Aber selbst nach Jahren dort konnte sie nicht viel aushalten.
Das hielt sie aber nicht davon ab, weiter zu konsumieren. Die Tsufuru hatten sie mehrmals gewarnt, ihren Alkoholkonsum zu beschränken, wegen des Babys, aber sie ignorierte sie. Auch hatten mehrere Saiyajins bereits versucht, ihren fortgeschrittenen Rauschzustand dafür auszunutzen, sie um den Thron herauszufordern, was sie sehr schnell bereuten, wenn sie vorher nicht schon tot waren. Hanasia tötete ihre Gegner nicht grundsätzlich, aber mit zwei Promille im Blut noch in der Früh wusste sie nicht mehr, wie sie ihre Fäuste zurückhalten sollte.
Deshalb schmerzte also ihr Kopf. Sie hatte sich heute Morgen übergeben (der Morgen nach ihrem Erwachen, also war es der Nachmittags-Morgen), aber sie konnte nicht unterscheiden, ob es Schwangerschafts-Übelkeit war oder einfach nur der Kater.
Sie saß auf ihrem Thron und musste zwei Audienzen erdulden, welche ihre mentalen Fähigkeiten nicht überstrapazierten, es war auszuhalten. Mit der Zeit begann sie, sich etwas besser zu fühlen. Für eine extra-Hilfe gönnte sie sich vor der nächsten Audienz ein zweites Frühstück, dann rief sie die nächste Person herein und fragte, wer sie sei.
„Frohes Fass.“
„Scheiße. Ok, lasst ihn rein.“
Ein kleinerer Saiyajin fortgeschrittenen Alters trat herein, nicht ohne der Wache einen finsteren Blick zuzuschießen, da er sie für die lange Wartezeit verantwortlich machte. Zu alt für den Kampf und deshalb zu alt für Respekt, hatte er die letzte Dekade als Produzent gearbeitet. Eine seltene Gattung unter den Saiyajins und eher für Schwächlinge wie ihn reserviert, aber im Gegensatz zu den Bibliothekaren dennoch respektiert, denn jeder sah den Vorteil seiner Arbeit: alkoholische Getränke. Jeder in der Hauptstadt war sein Klient und er hatte sich einen Übernamen auf der Basis seiner Produktion erarbeitet: Fässer, die einen fröhlich machten. Hanasia mochte ihn eigentlich, mit seinem runden Kopf und dem großen Bart. Besonders aber, weil er deine besten Gebräue für sie reservierte. Aber er beklagte sich andauernd, und seit er mit den Tsufuru zusammenarbeitete, war es noch schlimmer geworden. Ihre Technologien, um die Produktion zu verbessern, waren ihm zu kompliziert und er hatte immer etwas daran auszusetzen. Dass sie mit diesem Müll das antike Erbe zerstören würden. Es begann schon beim Reinigen der Früchte, seiner Meinung nach würde es den ganzen Geschmack vernichten und man wüsste nie, was in diesem klaren Wasser für ein Dreck wäre Und die neuen Behälter. Das Material war nicht natürlich, es war undurchlässig, und das war verdächtig und ganz sicher gefährlich. Die Deckel, die man aufschrauben musste, um sie zu öffnen, alles war so kompliziert geworden! Und seit letzter Woche dieses Konzept von einem Feld . Fast jeden Tag kam ein weiterer Grund zur Klage hinzu. Kommt schon, Pflanzen wachsen auch von alleine, wieso sie alle am selben Platz pflanzen, was soll dieser stinkende Dünger, usw. usf.
„Königin Ha, ich halte es nicht mehr aus.“
Im Laufe der Jahre hatte Hanasia einen kleinen Übernamen erhalten. Noch kein Monarch zuvor war in den Genuss eines solchen gekommen, denn niemand war bisher lange genug auf dem Thron gesessen, damit die Bewohner der Stadt sich seinen Namen merken konnten. Wie viele Übernamen war sein Ursprung nicht gerade freundlich: es war ein Saiyajin gewesen, der versucht hatte, sie zu ärgern und hatte sie während eines Wutanfalls so genannt. Noch zwei Jahre und er würde wohl wieder laufen können.
Aber im Laufe der Zeit wurde er oft benutzt, wenn man hinter ihren Rücken über sie sprechen wollte, denn unter Saiyajins war Hanasia ein recht gewöhnlicher Name, also war es so einfacher, genau sie zu identifizieren. Insbesondere, da nun ein sehr, sehr großer Teil der Neugeborenen (Mädchen wie Jungen) nun Hanasia genannt wurden.
Und eines Tages hatte ein besonders schöner Saiyajins den Übernamen in ihrer Anwesenheit verwendet. Aus seinem Mund hatte er ihr gefallen, also hatte sie die Nutzung des Übernamens akzeptiert. Dieser junge Mann war sehr bald mit ihr intim geworden und er war dementsprechend der Vater des Kindes. Wahrscheinlich.
„Was denn nun?“, seufzte sie, während sie sie zu sich murmelte. „Es ist ein Feld, das ist lächerlich.“
„Es ist das verdammte Feld, das lächerlich ist!“, rief er, ohne ihr Lächeln zu bemerken. „Jeder trampelt immer rein. Und letzte Nacht war es sogar noch schlimmer! Ich habe überall riesige Affenabdrücke gefunden! Fast jede Pflanze ist tot!“
„Ich habe gedacht, dass du eine… äh… Mauer aufgestellt hast? Eine Barriere, richtig? Mit einer Zeichnung darauf?“
Da die Saiyajins nicht lesen konnten und den Begriff von abgetrennten Bereichen nicht verstanden, musste man sich anpassen. Deshalb wurden die Barrieren tatsächlich mit der folgenden Zeichnung erweitert:
Aber bereits an den ersten Tagen waren viele Saiyajins über die Barriere gesprungen oder geflogen, um quer über das Feld zu wandern und dann unschuldig zu fragen, was diese Zeichnung zu bedeuten hatte.
Und Frohes Fass, ein schwacher älterer Saiyajin, konnte ihnen nicht den Arsch versohlen. Es war furchtbar frustrierend. Glücklicherweise hatte er es doch einmal geschafft; er hatte ein kleines Mädchen in hohem Bogen hinausgeworfen, anstatt alles zu erklären. Man muss nehmen, was einem das Leben gibt.
„Eine Barriere von einem Meter Höhe, als Ozaru sieht man die nicht einmal! Die Tsufuru haben sie nach ihrer Größe gebaut! Sie haben gedacht, sie sei hoch genug, weil sie nicht mehr drübersehen konnten. Aber die sind Zwerge! Und anscheinend wachsen sie bei Vollmond nicht einmal, ist das nicht seltsam?“
„Warum haben sie daran nicht gedacht? Ich habe geglaubt, die Tsufuru sind schlauer als wir.“
„Pah, naja, schon… sie haben mir gesagt, ich sollte letzte Nacht auf das Feld aufpassen, um sicherzugehen, dass nichts passiert… aber ihr Plan ist Mist, weil er nicht funktioniert hat! Alles ist kaputt, sogar die Barriere!“
„Also warst du dort? Du konntest den Vorfall nicht verhindern? Du weißt, wenn jemand zu nahekommt, brauchst du nur meinen Namen zu sagen, damit er es sich anders überlegt. Diese Saiyajins müssen bestraft werden. Wie viele waren es? Kennst du sie?“
„Naja… ähm… Du weißt ja… die Erinnerung an eine Ozaru-Nacht sind etwas… verschwommen… ich kann mich nicht so genau erinnern, was passiert ist…. Nicht mal, ob…“
„Warte mal… dein Feld ist ziemlich weit von der Stadt entfernt. Warte eine Sekunde.“
„Vielleicht nicht so weit… Naja…“
„Niemand ist letzte Nacht zu deinem Feld gekommen! Du selbst hast als Ozaru alles zerstört! Du hast nicht mal mitbekommen, wo sich das Feld befindet, das du beschützen solltest!“
„Das ist nicht… ganz unmöglich…“
„Oh, schau, dass du verschwindest! Ich überlasse es dir, dass du es mit den Tsufuru wieder in Ordnung bringst!“
Verlegen, verschwand der Saiyajin mit hängendem Kopf, er wirkte so klein wie ein Tsufuru.
„Nächste Audienz!“, rief Hanasia, während sie sich ihre müden Augen rieb.
„Ein Saiyajin bittet, dich zu sehen.“
„Wie lautet sein Name?“
„Er lautet “Was geht dich das an? Ich will die Königin sehen, lass mich durch!“.“
„Ah, schön. Hast du ihm eine Lektion erteilt?“
„Ozielle hat es versucht, aber er hat sie zusammengeschlagen. Deshalb haben wir gedacht, es wäre besser, nicht im Schloss zu kämpfen und es dabei zu belassen.“
„Ok, lass ihn herein.“
Der Intendant verließ den Raum und an seiner Stelle kam ein junger Saiyajin herein. Er war durchschnittlich groß, aber sehr breit. Keine bemerkenswerte Narbe, was für sein Alter eher ungewöhnlich war, aber nicht so für einen Krieger, der trainiert hatte, denn das musste er sein, wenn er die mächtige Ozielle besiegt hatte. Er trug klassische Kleidung eines einsamen Bergdorfes, aber ihn umgab eine ziemlich starke Aura und ein unmissverständlicher Hauch von Selbstvertrauen. Das Seltsame an ihm war, dass es so schien, als hätte er keinen Affenschwanz, auch wenn sie das nicht gleich bemerkt hatte.
Wie auch immer, er war sicher zu jung, um an der zweiten Schlacht gegen die Frostdämonen teilgenommen haben zu können, wo einige Saiyajins, um fliehen zu können und unter den ganzen Ozarus nicht aufzufallen, sich den Schwanz abgetrennt hatten. Es war aber auch eine Tatsache, dass die meisten Schwänze bereits wieder nachgewachsen waren.
Der Saiyajin vor ihr verschränkte seine Arme, dabei plusterte er sich mit voller Brust auf, sicherlich im sie zu beeindrucken. Zweifellos als eine Herausforderung.
„Nun? Was willst du?“, wollte sie wissen.
Er antwortete mit einem breiten Grinsen, sein Blick fest auf sie gerichtet. Er sprach nur:
„Hanasia! Was ich will? Das solltest du doch wissen, oder?“
Sie runzelte ihre Stirn, sie erkannte ihn nicht wieder. Auch seine Stimme nicht. Einen solchen Brocken wie ihn, an den hätte sie sich erinnert! Verdammt, fluchte sie innerlich, sie musste diesem Idioten etwas verspochen haben, wahrscheinlich zu einer unguten Stunde und zu besoffen, um sich daran zu erinnern.
„Du solltest wissen, dass einem königlichen Dekret nach alle Versprechungen während der Nacht Null und Nichtig sind.“
Es hatte bereits Präzedenzfälle gegeben.
Von dieser Situation mehr als amüsiert, öffnete de Saiyajin seine Arme und nahm eine Art Bodybuilder-Pose an: ein Arm hoch, einer tief, dann spannte er die Muskeln an.
„Erkennst du mich nicht wieder, Hanasia? Du kannst nicht glauben, was für ein gutaussehender Mann aus mir geworden ist, was?“
„Was laberst du denn da… Bist du der hässliche Typ von vorgestern? Hast du einen magischen Trank gefunden oder was?“
„Was? Ach komm schon. Schau mir ins Gesicht.“
„Dein Gesicht… Deine Stimme hat mir schon gar nichts gesagt, überhaupt nix. Und dien blödes Gesicht… Gesicht…“ Es folgten einige Sekunden der Stille, in denen sie den Kopf nach vorne streckte. „Harik?!“
„Haargenau der!“
„Bist du gewachsen!“
„Klaro, bin ja auch zehn Jahre älter. Aber ich bin nicht nur gewachsen, ich habe also sehr hart trainiert. Basierend auf den Kampftechniken deines Vaters. Ich habe viele Dörfer besucht und von allen gelernt, inklusive von einigen Trainern der Armee.“
„Bist du Anführer des Dorfes geworden?“
„Das Dorf ist zu schwach für mich. Ich habe jemand anderen den Job überlassen. Aber zuerst habe ich den Vorgänger zusammengeschlagen.“
„Hast du sie getötet?“
„Nein. Aber durch den Zustand, den dem sie sich am Ende befunden hat, konnte sie nicht an den Kämpfen für den nächsten Chef teilnehmen.“
„Wann hast du deinen Schwanz verloren? War gestern Nacht denn nicht total frustrierend?“
„Nö. Eigentlich habe ich ihn mit gestern Nacht selbst abgeschnitten. Da waren zwei arrogante Soldaten, die ihr Glück herausfordern wollten. Also habe ich sie herausgefordert. In Normalform, um ihnen ein kleines Handicap zu geben.“
Und da sein Körper keine Verletzungen aufwies, schien er mit Leichtigkeit gewonnen zu haben.
„Du hast zwei Ozaru besiegt, obwohl du selbst keiner warst?!“
„Einige mehr. Nachdem sie verloren haben, wurde daraus eine Massenrauferei.“
„Also bist du wirklich stark…“
„Ich habe mein Bestes getan. Um deiner würdig zu sein, Hanasia…“
„Hmm…“
Sie erhob sich und schritt zum Fenster auf die Terrasse. Sie öffnete es (ein über Jahre hinweg hart erarbeiteter Reflex) und lud ihn nach draußen ein.
„Zeig es mir.“
Sie flog davon und er folgte ihr. Sie flog schnell zum Himmel und als sie sich umdrehte, war er schon bei ihr. Er war wirklich schnell.
„Mal sehen, ob du…“
Hariks Fuß landete auf Hanasias Wange und ließ sie herumdrehen, der Körper folgte dem Kopf. Seit Jahren hatte niemand sie mehr so überraschen können! Sie begriff sofort, dass sie sich zusammenreißen musste und wich einem zweiten Schlag aus, der schon unterwegs war. Erst dann erkannte sie, dass dieser eine Finte war und kassierte einen Kniestoß in den Bauch. Der Schmerz ließ sie zusammenklappen, dazu fügte sich der Zorn des Babys hinzu, der das nicht schätzte und sich mit einem Tritt seinerseits von innen bedankte.
Hanik plante nicht, ihr eine Verschnaufpause zu gönnen und fuhr mit seinem Angriff fort. Sie verwandelte sich in eine Super Saiyajin; Hariks Faust trag ihr Kinn, aber dieses Mal tat er sich weh.
Er senkte langsam seine Hand, von dem Licht und der neuen Haarfarbe Hanasia wie verzaubert. Sie starrten sich intensiv an. Er näherte sich mit der anderen Hand - seine Schlaghand tat ihm immer noch weh- und berührte die glänzenden Strähnen. Es war Saiyajin-Haar: steif und einer von Geburt an vorherbestimmten Form folgend, aber biegsam genug, dass es im Wind wehte. Der originalen Frisur folgend, sicher, aber mit einer Tendenz nach oben strebend.
Er begann, das Haar zu streicheln und Hansia war es, als würde es wärmer werden. Ihre Gesichter befanden sich bereits auf derselben Höhe, da sie in der Luft schwebten, Hariks Beine lagen tiefer als Hanasias. Als sie ihr Gesicht seinem annäherte, waren sie so nahe, dass sie den Atem des anderen fühlen konnten.
Sie küssten sich.
Sie umarmten sich.
Sie rieben ihre Körper aneinander.
Ihre Hände strichen unter ihren Kleidern umher.
Zwei Stunden später kehrte das Paar zum Audienzzimmer zurück, dabei flogen sie durch die Balkontür von vorhin. Dort wartete eine Palastwache ungeduldig, offensichtlich genervt. Sie fauchte:
„Meine Königin, die Audienz war noch nicht zu Ende!“
Hansia war einen Moment verlegen, versuchte es dann aber hoffnungsvoll:
„Aber jetzt schon, oder?“
„Ja, nur mehr zwei übrig.“
„Ok, klasse.“
„Eine davon wollte die Tür eintreten, wir mussten sie aufhalten.“
„Gut.“
„Mehrere von uns… sie war überraschend stark. Und das alles wäre nicht passiert, wenn du deine Zeiten eingehalten hättest.“
„So stark? Das macht jetzt also zwei Niederlagen an einem Tag, Ozielle?“
Die Wache funkelte Harik wütend an, der sie vorhin besiegt hatte, und zwar mit einem Schwitzkasten, der sie so bewegungsunfähig machte, dass sie sich nicht wehren konnte, ohne die Mauern des Palastes in Gefahr zu bringen.
„Nein. In Anbetracht ihrer Erregung und die Anzeichen, dass es nicht gut ausgehen würde, habe ich beschlossen, das Risiko nicht einzugehen und habe Verstärkung gerufen.“
Innerhalb des fragilen Palastes, wie auch innerhalb der ganzen Hauptstadt, war es verboten, ernsthaft zu kämpfen. Und das fing langsam an, an Ozielles Nerven zu nagen, sie hatte sich nicht der Armee angeschlossen, um sich selbst einzuschränken.
„Sie wird morgen zurückkehren“, fauchte Ozielle mit einem geladenen Blick in Richtung Königin, um sie daran zu erinnern, ihre Verantwortungen auch wahrzunehmen.
„Ja, ich werde hier sein. Ok, findet mir ein Zimmer für Harik. Er ist mein Gast.“
„Natürlich...“
Hanasia machte sich auf den Weg in ihr Quartier, Harik folgte der Wache. Sie waren kaum zwanzig Meter weit gekommen, da drehte sie sich urplötzlich um und bedrohte ihn mit ausgestrecktem Zeigefinger.
„Du, Harik, ich fordere dich heraus. Jetzt, draußen.“
„Äh, ja nein.“
„Was?! Du bist ein Feigling!“
„Ich habe Hunger und du kannst mir nicht mein Zimmer zeigen, wenn ich dich töte.“
Sie schrie vor Frust auf und wandte ihm den Rücken zu, dann ging sie fast im Lauftempo weiter. Sie erreichten einen Korridor mit vielen durchnummerierten Türen. Sie blieben vor der mit der Nummer 12 stehen.
„Das ist dein Raum“, drängte sie.
„Da ist aber schon jemand drin“, antwortete Harik.
„Was?!“, entfuhr es ihr überrascht und starrte die geschlossene Tür an. Sie öffnete sie, denn es gab kein Schloss in einer Welt, in der jeder Erwachsene die Türen einfach eintreten konnte. Und wirklich, da war jemand. Woher wusste er das?
„Was zur Hölle machst du hier?!“
„Ähm, das Zimmer war leer und…“, begann der ältere Saiyajin verlegen. Er war ganz sicher von seiner Familie verstoßen worden.
„Verzieh‘ dich.“
Der alte Mann packte seine Besitztümer- eine alte Tunika- und lief hastig durch den Korridor.
„Ok, nun zur Küche. Folg mir.“
Am nächsten Tag war Hanasia beinahe pünktlich auf dem Weg zu ihrem Thron, um die Audienzen des Tages abzunehmen. Sie hatte eine ruhige Nacht vorbracht- kein Alkohol, kein Mann und mehr als acht Stunden Schlaf- eine langweilige Nacht, aber ruhig und erholend. Sie war in Top-Form.
Es war überaus langweilig, draußen schien die Sonne und sie war in Bestform, aber dazu verdammt, drinnen trivialen Disputen zu lauschen. Sie könnte einfach abhauen und binnen Minuten die andere Seite des Planeten erreichen und etwas Spaß haben…
Die Tür öffnete sich und beendete ihre Gedankengänge. Sie hatte bereits einen Schritt in Richtung Balkontür gesetzt, in Richtung Freiheit. Es war Ozielle, welche die Tür geöffnet hatte, sie zeigte ein verletztes Gesicht und trug einen Arm in einer Schlinge. Überall auf ihrem Körper konnte man die kaum sichtbaren Linien der magischen Tsufuru-Bandagen erkennen, die Wunden in wenigen Tagen perfekt heilen konnten. Den verschiedenen Mitgliedern des Palastes wurde erlaubt, die fortgeschrittene Medizin ihrer neuen Freunde anwenden zu dürfen, der Arzt verbarg sich für Konsultationen hinter einem Bildschirm. Trotz der offensichtlichen Schmerzen, die ihr bei jeder Bewegung durch den Körper schossen, leistete sie mit beinahe trotzigem Eifer ihren Dienst. Sicherlich hatte der Tsufuru-Doktor ihr befohlen, sich auszuruhen und sie hatte ihn wohl dafür beleidigt und herausgefordert, er solle aus dem Bildschirm kriechen und sie dazu zwingen.
‚Ah, ich frage mich, gegen wen sie gekämpft hat‘, wunderte sich Hanasia. Es muss gestern Nacht gewesen sein. Nun, da sie genauer nachdachte, hatte sie am Abend weit entfernt über den Feldern eine große Explosion gesehen… wie auch immer, sie hatte ganz sicher nicht gewonnen.
Das Mädchen, das am Vortag um eine Audienz gebeten hatte, schritt an Ozielle vorbei, während sie ihr einen wütenden Blick zuschoss. Sie strahlte eine starke Präsenz aus. Hanasia begriff sofort, dass sie es war, welche man gestern hinausbegleiten musste: sie zeigte immer noch die Spuren der Rauferei: aufgesprungene Lippe, ein blaues Auge, blaue Flecken am Arm. Naja, in einem Palast muss man höflich sein, verdammt noch mal, man hatte sie vorgewarnt!
Sie war eine sehr großgewachsene Saiyajin, ihr Kopf erreichte beinahe den Türrahmen. Breit, eine imposante Statur, langes schwarzes Haar, das ihr gerader und glatter als bei den normalen Saiyajins über den Rücken fiel, so lange, dass es den Anschein erweckte, sie trüge einen schwarzen Mantel. Sie trug Kleider aus Stoff, neu und sauber, und Schmuck. Der Stil gehörte einzig den älteren Saiyajin-Familien der Hauptstadt, welche sich generell durch ihre Arroganz auszeichneten. Es wäre auch wichtig anzumerken, dass Mitglieder besagter Familien auch meist besser gebildet, langlebiger und stärker waren als ihre Gegenstücke vom Land. Ihre Luxushäuser und ihr privilegierter Zugang zu gutem Essen und sauberem Wasser, wie auch manchmal zu Tsufuru-Objekten, gab ihnen Vorteile, welche Generationen lang weitervererbt wurden.
Die große Lady trat heran. Das Wort „Lady“ schoss Hanasia von alleine durch den Kopf, sie beschwor Respekt und Höflichkeit herauf. Hanasia hatte bereits des Öfteren so gesetzte Saiyajins getroffen und sie hatten immer wieder diesen Effekt, wenn sie ihn auch ganz leicht ignorieren konnte. Dieses Mal aber war er viel stärker. Vor ihr fühlte sie sich klein und vulgär. Sie hatte das Auftreten einer Führerin, einer… Königin.
Sie ließ sich höflich verhalten, wenn es in der Sprache der Saiyajins eine Höflichkeitsform geben würde, was nicht der Fall war. In der Sprache der Tsufuru gab es ganze acht Stufen der Höflichkeit, abhängig von dem angestrebten Niveau.
Sie stellte sich acht Meter vor Hanasia auf, ihr direkt gegenüber, mit verschränkten Armen und geradem Rücken. Es schien fast so, als wäre der königliche Thron nicht mehr das Zentrum des Raumes. Sie starrte ihr direkt in die Augen, schien ihre Iris durchbrechen zu wollen, ihre innersten Gedanken zu lesen. Diese Stille, die in Hanasias Ohren dröhnte, währte einige endlose Sekunden.
„Ähm, was willst du?“, brachte Hanasia in einer schrillen stimme heraus.
„Ich bin Brussel VII!“
Hanasia wartete auf die Fortführung des Satzes, also begann die Stille von Neuem.
„Ähm… ok, willkommen. Und, ähm, was ist los?“
„Königin Hanasia! Erinnerst du dich nicht an mich?!“, polterte Brussel beinahe verurteilend.
„He, okay… versuchst du jetzt auch diese Masche?“
Brussel öffnete ihre Arme stemmte ihre Fäuste in die Seiten. Hanasia bemerkte, dass ihr Kampfkraftlevel stieg.
„Ich bin deine Nemesis!“
„Meine… was jetzt…?!“
„Dein schlimmster Alptraum! Ich bin der Tod, ich bin die Rache! Ich, Brussel, die Siebte meiner Linie, ich fordere dich heraus! Ich werde ich vernichten, dich töten, deinen Körper schänden! Ich werde die Schmach fortwischen, die du mit vor zehn Jahren auferlegt hast!“
Hanasia nahm sich einem Moment der Stille, da sie nicht im Stande war, sich daran zu erinnern, was die Lady damit meinte. Sie starre sie mit runden und unwissenden Augen an, was Brussel begriff und verstand, und sie nur noch wütender machte.
„Du erkennst mich nicht wieder. Damals war ich ein schwaches Mädchen. Aber, genährt vom Hass, gedrängt von der Ehre, aber ich trainiert. Ich bin stark geworden, die beste, die Nummer eins des Universums!“
Während sie ihre Stimme erhob, erweiterte sich ihre Aura und wurde von ihren Emotionen bis an ihre Grenzen gebracht und breitete sich im ganzen Raum aus. Die aufgeheizte Luft begann um sie herum zu wirbeln und ließ ihr Haar umherflattern wie ein Segel im Wind. Die Einrichtungsgegenstände begannen zu zittern.
Hanasia hatte noch nie zuvor so etwas gesehen, es machte ihre Gänsehaut.
Die Aura der Lady erfüllte nun den Raum, alles gehörte nun ihr. Der Thron, das Mobiliar, die Balkontür, alles war ihres. Ozielle arbeitet für sie. Sie war in ihrem Palast. Sie musste nur den Staub fortwischen, der auf ihrem Stuhl ruhte.
Die Königin- für wie lange noch- musste Hanasia einsehen. Noch niemals hatte sie von einem Saiyajin eine solche Macht ausgehen sehen. Selbst Harik war nicht so stark. Ihr Herz begann zu rasen. Die Herausforderung, der Zweifel! Würde sie es ohne Verwandlung schaffen? Erdrückt in Form und Status, hatte sie keine andere Wahl.
Sie brach in Panik aus.
Als sie ihr Unwohlsein bemerkte, streckte ihr Brussel den Zeigefinger entgegen und lachte mit tiefer Stimme, welche ihre immer noch wachsende Macht begleitete:
„Teile deinem Volk mit, du mickrige Königin, dass dein letztes Duell begonnen hat. Heute Nachmittag. Die gesamte Hauptstadt wird deine Niederlage mitverfolgen. Genieße deine letzten…“
Verwandelt in eine Super Saiyajin, sprang Hanasia nach vorne. Ihre Faust in Brussels Bauch bog sie entzwei. Ohne ihr die Zeit zu geben, die Luft aus ihren Lungen zu pressen oder aus ihrem Schockzustand zu erwachen und einen Konterangriff zu finden, drehte sich Hanasia um ihre Achse und rammte ihr ausgestrecktes Bein durch die Schulter gegen die Hüfte von Brussel. Ihre Knochen und Muskeln wurden zerfetzt und ihr ganzer Körper wurde mit wahrsinniger Geschwindigkeit zur Seite geschleudert. Sie schoss direkt an Ozielle vorbei, die nicht die Zeit zum Reagieren hatte. Völlig außer Kontrolle durchbrach sie die Mauern des Palastes, dann die des Warteraumes. Daraufhin zerstörte sie de Möbel des nächsten Raumes und wurde dann endlich von einer dritten Mauer aufgehalten, welche dann über ihr zusammenstürzte.
Darauf folgte Stille.
Hanasia lehnte sich schweißgebadet gegen den Rahmen der Eingangstür. Ozielle war wie gelähmt und musterte die zerstörte Mauer, aus der eine Rauchwolke drang.
„Ups.“
Der Raum war wieder in seinen natürlichen Zustand zurückgekehrt, kein Wind, kein Zittern. Brussels Aura war verschwunden…. für immer. Hanasia ließ ihre Verwandlung fallen, ihr schwarzes Haar senkte sich wieder. Ozielle fand den Atem wieder.
Hanasia zeigte ein schmales schüchternes Lächeln.
„Oh, naja… ähm… zu schade!“
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