DB Multiverse

Dragonball Multiverse: Der Roman

Geschrieben von Loïc Solaris & Arctika

Übersetzt von BK-81, ZenBuu & iron leaf

Entdeckt die Geschichte von DBM noch einmal. Diese Texversion wird von Salagir als Kanon verifiziert, welche lauter neue Zusatzinfos enthält. Diese wurden im Manga nicht gezeigt und machen diese Geschichte daher zu einer echten Ergänzung zum Comic!

Intro

Teil 0 :0
Teil 1 :12345

Round 1-1

Teil 2 :678910
Teil 3 :1112131415
Teil 4 :1617181920
Teil 5 :2122232425
Teil 6 :2627282930

Lunch

Teil 7 :3132333435

Round 1-2

Teil 8 :3637383940
Teil 9 :4142434445
Teil 10 :4647484950
Teil 11 :5152535455
Teil 12 :5657585960
Teil 13 :6162636465
Teil 14 :6667686970

Night 1

Teil 15 :7172737475
Teil 16 :7677787980
Teil 17 :8182838485
Teil 18 :8687888990

Round 2-1

Teil 19 :9192939495
Teil 20 :96979899100

Round 2-2

Teil 21 :101102103104105
Teil 22 :106107108109110
Teil 23 :111112113114115

Night 2

Teil 24 :116117118119120

Round 3

Teil 25 :121122123124125
Teil 26 :126127128129130
Teil 27 :131132133134135
Teil 28 :136137138139140
Teil 29 :141142143144145
Teil 30 :146147148149150
Teil 31 :151152153154155
[Chapter Cover]
Teil 28, Kapitel 136.

TEIL ACHTUNDZWANZIG: AUSGLEICH DER KÄMPFER

Kapitel 136

„Perfekt!“ Die Saiyajin öffnete und schloss ihre Faust. „Jetzt zeige ich euch, wie man seine Gegner pulverisiert! Piccolo, könntest du bitte meine Kleider zurückverwandeln in welche ohne Gewicht?“

„Warum sollte die ultimative Bra so etwas tun müssen?“, fragte Trunks sarkastisch. „Ganz sicher, dass du dich nicht doch um deinen Gegner Sorgen machst?“

„Tsk, dieser Moskito? Dass ich nicht lache“, gab Bra zurück, während Piccolos Magie stattfand und ihre Trainingskleider entfernte. „Die Schwerkraft im Ring ist gefährlicher als er- der Kampf selbst ist gähnend langweilig, ich möchte es einfach schnell hinter mich bringen, das ist alles.“

„Nicht so schnell!“, erklang nebenan eine Stimme.

Das ganze Universum 16 sah zur Arena. Cold hatte bereits den Ring betreten, dabei trug er seine königliche Rüstung, er hatte keine Lust, auf Bra zu warten. Er war sogar schon auf dem Weg in Richtung ihres Areals. Zur großen Überraschung von Cooler und Freezer wollte ihr Vater anscheinend seine Idee von heute Morgen sofort umsetzen. Der jüngere Sohn war skeptisch, sein eigener Plan hatte gegen den Saiyajin Son Goku kläglich versagt. Was immer sein Vater auch ausgeheckt hatte, der Plan musste niet- und nagelfest sein, damit er eine Chance auf Erfolg hatte.

Auf der anderen Seite starrte Cold Vegettos Tochter ohne jeglichen Hauch von Furcht direkt an. Er nahm eine autoritäre Pose ein, extrem selbstsicher und beeindruckend.

Bra grinste. „Was wollen Sie, Herr Imperator der Schwächlinge? Willst du schon aufgeben? Dafür müsstest du schon auf die Knie gehen, damit es das ganze Publikum sehen kann! Nachdem, was du und deine Söhne in diesem Turnier schon erdulden musstet, wäre das wohl die schlimmste Demütigung, haha!“

„Du scheinst sehr von dir überzeugt zu sein, Mädchen“, konterte Cold spöttisch. „Sicherlich hast du erkannt, dass ich in einer anderen Liga spiele als meine Söhne, so einfach wird dieser Kampf nicht.“

„Aber das Wort „einfach“ trifft es doch perfekt!“, kicherte Bra.

„Hhm, kommt deine Überheblichkeit von deiner Verwandlung in Super Saiyajin, ja? Ohne euer goldenes Haar wärt ihr Affen nicht mal im Stande, gegen Cooler oder Freezer anzustinken!“

„Ach, denkst du? Wirklich? Hahahaha!“, lachte sich Saiyajin fast einen Ast.

Cold bekam exakt die Reaktion, die er erwartet hatte. Bis jetzt lief alles genau nach Plan.

„Was, liege ich etwa falsch?“, fauchte er. „Ihr Saiyajins verwandelt euch immer sofort am Beginn des Kampfes, wie sollte ich zu einem anderen Schluss kommen? Selbst die Schwerkraft des Ringes wäre für eure Rasse zu viel, ohne diese wertvolle Verwandlung- das haben die anderen Saiyajins aus dem Universum 18 zugegeben.“

„…Sir“, unterbrach sie ein nervöser Varga. „Das Publikum wird schon ungeduldig, ich muss sie darauf hinweisen, dass sie bitte sofort die Arena betr…“

„In einer Minute!“, schnitt ihm Bra das Wort ab und wandte sich wieder Cold zu. „Bist du wirklich so ignorant? Mein großer und fragiler Lord, ich bin tausendmal stärker als du. Weißt du, wer ich bin? Mein Vater ist Vegetto, das mächtigste Wesen der ganzen Schöpfung- und ich meine alle Universen! Ich könnte dich mit einem Atemzug erledigen, ohne mich anzustrengen oder zu verwandeln! Und das beweise ich dir auch, sofort, los!“

Cold deutete ein Grinsen an. ‚Perfekt!‘, freute er sich.

„Sehr schön, dann erlaube mir, dir etwas vorzuschlagen, Tochter von Vegetto“, begann er mit falschem Respekt. „Du unterwirfst dich einem offiziellen Handicap, welchem die Organisatoren zustimmen. Wenn du so stark bist, wie du vorgibst, brauchst du dich vor keinem Handicap zu fürchten, wenn ich ja so ‚schwach‘ bin. Und du kannst deinen Angebereien Taten folgen lassen. Nicht zu vergessen, die Fans werden es lieben! Was sagst du?“

Freezer nebenan wurde immer verwirrter über die stattfindende Diskussion. Niemals hätte sich sein Vater dermaßen erniedrigt, um seine Gegner so zu provozieren. Das war so untypisch für ihn, etwas war seltsam. Er konnte nicht ahnen, dass Buu ihm gerade Ideen einflüsterte und sich an die Gedanken des Frostdämonen ergötzte.

„Tsk, das ist alles?“, lachte Bra. „Ich zerquetsche dich mit einem Finger- keine Verwandlungen! Ich stimme diesem kleinen Handicap zu!“

„Warte, Bra!“, mischte sich Gohan hinter ihr ein. „Nimm nicht an. Die Mitglieder des 19. Universums verlassen sich auf deinen Sieg, du hast ihnen dein Wort gegeben! Willst du das wirklich für eine Herausforderung riskieren?“

Cold seufzte verärgert. Er hatte fast sein Ziel erreicht, und seine Gelegenheit drohte ihm aus den Händen zu gleiten. Er räusperte sich und lenkte damit Bras Aufmerksamkeit wieder auf sich.

„Und? Das ist doch nicht viel. Hat die Tochter von Vegetto denn ihre Möglichkeiten doch überschätzt? Oder hast du sogar… Angst?“

„Denkst du wirklich, ich durchschaue deinen Plan nicht, Eidechse?“, schimpfte Bra. „Ich habe keine Angst und ich bin nicht schwach. Ich akzeptiere dein verdammtes Handicap! He du, Varga!“, rief sie dann aus und erschreckte den Vogel damit sehr. „Vergiss nicht, es offiziell zu bestätigen!“

Während Bra in den Ring sprang und dabei Gohan ignorierte, der sie bremsen wollte, kontaktierte dieser sein Team im Kontrollturm. Genervt von ihrem Verhalten und besorgt über die möglichen ernsthaften Konsequenzen fluchte Gohan innerlich. Cold war ein Frostdämon und höchstwahrscheinlich der hinterhältigste von ihnen. Ohne einen Plan hätte er niemals solch ein Handicap vorgeschlagen. Aber Bra war stur genug, um den Köder sofort zu schlucken. Hoffentlich würde sie diesen Test bestehen.

 

Die Varga ihrerseits hatten die speziellen Konditionen für den Sieg bestätigt und es für diesen Kampf offiziell gemacht. Bei der kleinsten Veränderung von Son Bras Haarfarbe würde sie verlieren. Trotzdem war sie enthusiastisch und machte im Ring einige Dehnungsübungen. Endlich hatte sie ihren Sandsack, mit dem sie herumspielen konnte. Dieser Eisdämon hatte keine Ahnung, auf was er sich gerade eingelassen hatte. Sie fühlte die Schwerkraft kaum, dieser Kampf war ein Kindergeburtstag.

„Du unterschätzt mich gewaltig, Dämon! Ich bin keine normale Saiyajin, du wirst schon sehen!“ Sie nahm eine Kampfpose ein. „Ich bin die Tochter eines Gottes!“

„Tsk tsk… einen Moment bitte“, pfiff Cold, der einige Zentimeter über dem Boden schwebte. „Ich habe den Ring noch nicht berührt, Göre. Ich habe eine Überraschung für dich auf Lager, bevor wir offiziell beginnen.“

„Wie ich es befürchtet habe“, seufzte Gohan, der neben Videl und Pan stand.

Cold beugte sich nach vorne und ließ mit einem gutturalen Grollen das Publikum erzittern. Aus seinem Körper brach eine unglaubliche Aura und ließ ihn verkrampfen. Überall auf seinem Exoskelett erschienen Hörner und Spitzen, auf seinen Beinen und Armen, seinem Rücken, seinem Schwanz und Kopf. Seine Krampfkraft erhöhte sich und im Areal 8 erstarrten waren Freezer und Cooler vor Schock. Bei diesem Anblick wurde Cooler beinahe ohnmächtig.

„A-Also hat auch P-Papa die zusätzliche Verstärkungsform erreicht!“, stammelte er und schluckte hart. „Dann… waren all die Jahrzehnte des Trainings umsonst. Vater ist bereits zehnmal stärker als mein absolutes Maximum.“

 

In der Arena war Colds Verwandlung beinahe komplett. Er spiegelte seinen älteren Sohn wieder, ohne die Maske über dem Mund und viel mehr Spitzen auf dem Körper. Die imperialen Soldaten applaudierten begeistert von ihrem Anführer. Bra war sogar amüsiert.

„Hey, nicht schlecht!“, gab sie zu. „Ich würde sagen, jetzt hast du eine kleine Chance- natürlich nicht auf den Sieg. Eine kleine Chance, mich zu berühren!“

„Dich nur zu berühren?“, wiederholte Cold spöttisch. „Eine Schande, dann vergeude ich damit nicht meine Zeit. Sei bereit, Saiyajin, gleich wirst du vor deinem größten Alptraum erzittern. Ich bin dein Untergang!“

Ein weiteres Mal begann er damit, hochzupowern, seine Aura wurde noch stärker als zuvor. Der Asteroid erzitterte und unter seinen Füßen erschienen Risse im Boden. Auch Bras Gesicht war der Ausdruck der grimmigen Erkenntnis abzulesen. Colds Körper hatte seine Größe verdoppelt, die Spitzen waren länger und neue erschienen. Sogar die Hörner auf seinem Kopf hatten Hörner! Sein Schwanz war nun dicker als ein Baumstamm, wie eine Echse aus dem Jura. Er war kein Reptil mehr, er war nun ein Dinosaurier mit den Augen eines Jägers und Krallen wie ein Drache. Diese Form ähnelte sehr seiner ersten Reduktionsform, die er in der ersten Runde gegen Videl gezeigt hatte. Aber dieser Version hier war viel größer und furchteinflößender. Die anderen beiden Videls und ihre Töchter machten verängstigt einige Schritte zurück, ebenso einige Zuschauer. Sogar Cooler war unbewusst zurückgewichen, so erschrocken war er über die neue Form seines Vaters. Ihm war das Denken und Sprechen versagt. Sein Papa hatte ein höheres Level erreicht, als dass er je für möglich gehalten hatte! Freezer war gleichfall beeindruckt, aber auch wütend- das hier schien unnatürlich, etwas schien ihm daran faul. Auch die Kaioshshins waren erschrocken, während Buu ein bewunderndes Geräusch von sich gab und zu Freezer sah, dabei kicherte er in sich hinein.

Endlich hatte Colds Metamorphose ein Ende gefunden, seine gesamte Muskulatur war aufgeschwollen, sein Schwanz von Spitzen gespickt und nun besaß er gleich vier muskulöse Arme! Sein Hals war nach vorne verlängert und sein Gesicht flach, ohne Nase. Durch viele Blitze hindurch Cold starrte die eingefrorene Saiyajin vor sich an und lachte düster. Bra bewegte sich nicht und auf ihrem Gesicht erschienen Schweißperlen. Das hatte sie wirklich nicht erwartet. Sie hatte keine Angst, aber ihre Selbstsicherheit hatte gerade einen gewaltigen Dämpfer erhalten, und diese Tatsache nervte sie sehr. Vielleicht hätte sie besser nachdenken sollen…

 

Die Stimme ihres Bruders hinter ihr brachte sie zurück in die Realität. „Bra!“, rief Gohan. „Sag die Wette ab, es ist jetzt viel zu riskant!“

„Im Gegenteil, Brüderchen“, antwortete das Mädchen doch etwas unsicher. „Jetzt ist es ein richtiges Training! Lass uns anfangen!“

Sie nahm eine Kampfposition an und funkelte das Monster an, das nun ihr Gegner war. Dieser pfiff vor sadistischer Freude. Das erste Mal konnte er alles geben, was er hatte! Endlich konnte er dem Körper die Ehre erweisen, den er so lange bis an seine Grenzen trainiert hatte. Selbst jetzt hatte er seine Energie nicht bis ans Äußerste gepusht, aber es würde reichen, diese arrogante Göre in die Schranken zu weisen. Es war an der Zeit, allen zu beweisen, wie furchtbar ein Frostdämon wirklich sein konnte.

 

Wie viele andere diskutierten die Mitglieder des 18. Universums ebenfalls diese neue Verwandlung.

„Sehr beeindruckend“, gab Piccolo zu, seine Augen weit. „Ehrlich gesagt, ich hätte nie gedacht, dass seiner aus dieser Familie ein solches Niveau erreichen kann.“

„Eigentlich ist es nicht so verwunderlich“, warf Goku ernst ein. „Wenn sie sich wirklich Mühe geben würden, könnten die anderen noch höher kommen als das. Ich hatte nie den Eindruck, dass Freezer viel trainiert, sie sind von Natur aus so talentiert, dass die es nicht benötigen. Etwas hat Cold dazu bewogen, sich verbessern zu wollen, wie sein Sohn eine neue Form zu finden- die eigentlich nicht viel anders ist als Super Saiyajin.“

„Tja, er hatte Erfolg, und nicht nur etwas“, stimmte Piccolo trübsinnig zu. „Ich würde schätzen, seine maximale Kraft würde ausreichen, gegen Perfekt Cell von damals anzutreten.“

„Du liegst falsch“, widersprach ihm Vegeta sofort. Die anderen sahen zu ihm, während der Blick des Prinzen auf den Ring geheftet blieb. „Er hält sich immer noch zurück. Ob er noch eine weitere Form hat, kann ich noch nicht sagen, aber… das hier ist nicht sein Maximum, das ist klar. Meine Meinung? In diesem Kampf hätte selbst Gohan als frischgebackener zweifacher Super Saiyajin seine Probleme. Diese Echse zu besiegen wird kein Kinderspiel.“

„Genau“, meinte Goku. „Obwohl Bra Vegettos Tochter ist, hat sie dennoch Grenzen. In Normalform könnte dieser Kampf zu viel für sie sein.“

„Glaubt ihr, dass sie verliert?“, fragte Uub besorgt.

„Möglich“, erklärte Vegeta. „Aber zuerst einmal ist es Zeit, dass sie zeigt, was sie wirklich draufhat. Beobachte den Kampf genau, Junge. Du auch, Pan.“

 

Jedermann konzentrierte sich auf die Arena und wartete gespannt auf den Beginn. Die Heliorianer beobachteten das Match sehr ernst, denn sie standen wie eine Eins hinter der Kämpferin, die sich gegen dieses Monster erhob. Im Schatten des Eingangs zum Universum 17 linste Cell in die Arena. Mit einiger Mühe konnte er seine Gedanken vor seinem ‚Meister‘ verbergen, als er innerlich Cold bewunderte. Er war sich des Potentials der Frostdämonen voll bewusst und sie selbst so weit wie möglich ausgenutzt. Sein Körper hatte ja schon seine perfekte Form angenommen und die Kräfte und Fähigkeiten ihrer überlegenen Rasse vereinnahmt. Trotzdem war König Cold eine Überraschung für ihn und hätte er vor siebenundzwanzig Jahren gegen ihn gekämpft, hätte er vielleicht verloren.

Ein weiterer Gegner nebenan war ebenso positiv überrascht. Buu hätte schon lange über die Fähigkeiten verfügt, Colds Geheimnisse zu lüften, aber er hatte es vermieden, ihn zu genau zu analysieren, um sich eine Überraschung aufzusparen. Und was für eine Überraschung, Cold hatte eine antike Form erreicht, die die Frostdämonen über die Jahrtausende verloren hatten- und vielleicht auch neue entdeckt! Diese Rasse war schon immer faszinierend gewesen und Cold schien seine Grenzen wie noch nie jemand vor ihn gesprengt zu haben. Buu sagte sein Nickerchen ab und konzentrierte sich ganz auf das Duell.

Bra bewegte sich als erste und sprang auf Cold zu, der bewegungslos blieb. Die Saiyajin bedachte den Dämon mit einem kräftigen Fauststoß ins Gesicht und der Einschlag hallte in der ganzen Arena wieder. Colds Gesicht wurde von der Faust verzerrt, aber sein Grinsen blieb erhalten. Überrascht wollte Bra auf Distanz gehen, aber Colds Faust war schneller und er kratzte ihre Wange an. Die Geschwindigkeit und Kraft dieses Angriffs hätte sie wohl sofort umgebracht! Eine dicke Schweißperle rann über ihre Stirn, aber sie war eher aufgeregt und von einem Adrenalinrausch erfüllt, der jede Zelle ihres Körpers überschwemmte. Das erste Mal lernte sie die Bedeutung des Wortes ‚Gefahr‘ kennen.

Der nächste Angriff ging simultan von Colds vier Fäusten aus, jede einzelne präzise und berechnend. Mit vier Armen zu kämpfen bedarf eines ganz eignen Kampfstils, und Cold schien darin recht fortgeschritten zu sein. Aber Vegettos Tochter war keine mindere Gefahr. Mit gekonnter Grazie wich sie allen aus, schwang sich durch die Schläge und lenkte sie ab, um selbst neuen Schwung zu bekommen. Mit jeder Ausweichbewegung lenkte sie ihre eigenen Attacken mit Methode und Nachdruck auf die Vitalpunkte Colds und schlug bei jeder Gelegenheit zu. Für einen unerfahrenen Beobachter mochte es wie ein normaler Schlagabtausch wirken, aber Goku und die anderen waren von Bras Kampfsportexpertise fasziniert- sie wusste, wo sie zuerst zuschlagen musste und konnte sich gegen ein klar stärkeres und brutaleres Wesen behaupten.

Trotzdem war es offensichtlich, dass sie nach einigen Minuten etwas außer Atem war, während Cold jeden ihrer Treffer wie ein Panzer einsteckte, ohne langsamer zu werden. Der Kraftaufwand der Saiyajin begann sich bemerkbar zu machen und Colds clevere Strategie war es, mit seinem Gerangel weiterzumachen, bis sie müde wurde. Mit seinem scharfen Schwanz verhinderte er Angriff von hinten, aber er unterschätzte Bras extreme Instinkte. Sie warf einen Energieball auf den Ring und schleuderte sich einige Meter davon. Das Mädchen schnaufte, um wieder zu Atem zu kommen, während Cold seine Unterarme rieb und mit seinen Fingerknöcheln knackte.

„Und das sollen Angriffe einer Göttin sein? Sie tun nicht mal besonders weh… sollte ein höheres Wesen nicht im Stande sein, das Böse aus dem Weg zu räumen, ohne sich auf unnötige Verwandlungen zu verlassen? Bis jetzt bin ich davon nicht überzeugt.“

„Bastard!“, spie Bra.

Wieder sprang sie auf Cold zu, umgeben von ihrer Aura, aber Cold verschwand mit furchteinflößender Geschwindigkeit. Bra aber konnte seinen Bewegungen problemlos folgen, aber als ihre Augen sahen, wie er einen riesigen Energieball lud, der zehnmal zu groß war wie sie, erschrak sie sehr. Die Saiyajin hatte kaum die Zeit, ihre Arme zur Verteidigung zu haben, als die massive und brennend heiße Kugel auf sie prallte. Cold lachte spöttisch, denn für diesen Angriff hatte er nur einen einzigen Arm verwendet. Er hatte viel zu viel Spaß. Damit würde er sie demütigen und ihrem Vater ihre verkohlten Überreste als ‚Geschenk‘ präsentieren.

Trotz all ihrer Anstrengungen war Bra außer Stande, die Kugel mit ihrer Kraft allein zu neutralisieren. Sie gab auf und streckte langsam ihre Arme aus, um die Kugel vorsichtig nach oben zu drücken. Einmal in sicherer Position teleportierte sie sich fort und ließ ihn gegen den Schutzschild krachen und in einem Blitz explodieren. Mit einem Seufzer der Erleichterung funkelte sie Cold an und erlaubte sich ein Grinsen.

 

„Schon müde, Saiyajin?“, wollte er ebenso spöttisch wissen. „Ich finde es interessant, weißt du… die Kaiohshins selbst benötigen keine Verwandlungen. Und trotzdem sind sie viel mächtiger als du ohne dein wertvolles goldenes Haar. Ist dein Vater auch so armselig? Er verdient den Titel als Gott nicht, und du noch viel weniger!“

Die Fäuste und Wangen des Mädchens zitterten vor Wut. Dieser kleingeistige Dämon wusste gut, wie er sie ärgern konnte, jedes Wort traf sie wie ein Schlag und stellte ihre Selbstkontrolle auf eine harte Probe. Gohan und Vegetto blieben stumm. Der fusionierte Krieger, obwohl von Colds Worten ebenso gereizt, schien dennoch von den Beleidigungen unbeeindruckt. Er hatte ihn durchschaut und hoffte, Bra wurde es ebenfalls kapieren. Dazu benötigte es einen Hauch an Ruhe und in gewisser Weise war er Cold dankbar, dass er sie einmal so traktierte. Das war ein würdiger Test für ihre Stabilität.

Bra musste ihre Augen schließen, so heiß brannte ihre Wut. Sie erinnerte sich an eine ähnliche Situation, als sie als Kind und Vegetto im Raum von Geist und Zeit eingesperrt waren. Sie hatte immer schon Probleme mit ihrer Kraft gehabt und die ungeschickten Erziehungsversuche ihres Vaters hatten sie oft dazu gebracht, sich dem Zorn zu ergeben. Ihr Groll Cold gegenüber war beim Überkochen und sie war kurz davor, ihre volle Kraft freizusetzen. Um ihren Körper herum begann eine goldene Aura zu schimmern und ein aufmerksamer Varga griff schon das Mikrophon. Der Frostdämon war ekstatisch! Er war kurz davor, sein Ziel zu erreichen, ein einfacher, langweiliger Sieg. Leider würde er den Kampf nicht mehr weiterführen dürfen, aber mit jedem Sieg kamen die Dragonballs immer näher.

Im Geiste wollte Bra schon die Verwandlung aktivieren, als sie aus der Distanz Gohans Stimme hörte.

„Bra! Erinnere dich daran, wer du bist! Erinnere dich!“

Diese Worte erschreckten sie, eine Erinnerung kam hoch, wie ihr Bruder ihr geholfen hatte, sich das erste Mal in eine Super Saiyajin zu verwandeln. Son Gohan hatte sein ganzes Vertrauen in sie gelegt, er war ihr Mentor, Meister und geliebter Bruder.

„Gohan… warum kann ich dich nicht übertreffen? Warum seid du und Papa so stark? Das ist nicht fair!“

„Bra, in deinem Alter war keiner von uns auch nur ein Tausendstel so stark wie du! Hab Geduld, mit mehr Erfahrung und Zeit wird es schon passieren!“

„Aber Papa ist so beschäftigt… er ist ein Gott, und ich sollte eine Göttin sein wie er und durch das Universum reisen und von allen respektiert werden!“

„Hör mit gut zu, Bra. Unser Vater ist kein Gott, er hat einfach viel Macht durch die Potara, die er von einem echten Gott bekommen hat. Du hast das sanfte Herz von Son Goku und den Stolz von Vegeta geerbt. Denk von dir selber nicht nur als Tochter von Vegetto, sondern auch, dass du den Willen dieser beiden großartigen Männer geerbt hast! Du bist die Kombination zweier ehrenwerter Blutlinien, eine würdige Nachfolgerin und die Beschützerin der Erde… gib dich nicht so einfach geschlagen! Irgendwann wirst du der stärkste Krieger der Welt werden und den Pfad der beiden Helden folgen, die immer noch in Vegetto leben. Vergiss nie, wer du bist und die Geschichten derer, die vor dir gelebt haben. Vergiss nie, du bist SEINE Bra!“

Plötzlich öffneten sich ihre Augen und sie schien wie zu erwachen. Sofort verschwand die goldene Aura um sie herum und wurde wieder weiß. Cold brummte etwas vor Enttäuschung, während Gohan sich einen Schweißtropfen von der Stirn wischte.

„Danke, großer Bruder“, seufzte sie und atmete tief durch. „Mein Vater wird immer Vegetto sein, und ich bin stolz darauf. Aber das ist nicht meine ganze Identität. Ich bin eine eigenständige Person und trage gerade die Hoffnung aller. Ich werde dich besiegen, Dämon, und ich werde das Universum der Heliorianer retten! Also, weiter geht‘s!“

Vegetto lächelte, als er seine Tochter hörte. Endlich schien sie erwachsen zu werden und eine eigen Persönlichkeit zu formen, anstatt nur der Nachkomme des mächtigsten Wesens zu sein. Gohan und Piccolo waren ebenfalls stolz über ihre Entwicklung. Auch Vegeta und Goku, ohne genau den Grund zu wissen, fühlten sich ob diesem Gemütsumschwung seltsam zufrieden.

Aber auch König Cold hatte sein Grinsen nicht ganz verloren. Auch wenn er seine Gegner nicht so einfach brechen konnte, war es kein echtes Problem. Er blieb der Stärkere, und lange würde es nicht mehr brauchen, bis dieser Dummkopf begreifen würde, wer da vor ihr stand. Es war der Moment gekommen, die ganze Tragweite seiner Kraft zu zeigen.

„Also gut, Mädchen“, verkündete er. „Dann lass uns also Ernst machen!“

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