DB Multiverse

Hanasia, Königin der Saiyajins

Geschrieben von Salagir

Übersetzt von BK-81

Diese Geschichte spielt sich auf dem Planeten der Saiyajins ab, lange Zeit, bevor sie jene völkermordende Gefahr darstellten, welche während der Ära von König Vegeta die ganze Galaxie in Angst und Schrecken versetzten...
Wenn ihr euch jemals gefragt habt, wie dieses so starke Volk als einfache Gemeinschaft gelebt hatte, wenn ihr wissen wollt, was das Schicksal für die Millennium-Krieger vor Broly bereitgehalten hatte, wenn euch die Abenteuer von aggressiven und emotionalen Kämpfern in einer Welt voller Bösewichte interessieren, dann tretet ein in die Welt der Saga von Hanasia.

Dieser Comic ist beendet!


Teil 1 :123
Teil 2 :4567891011121314151617
Teil 3 :18192021222324252627282930313233343536373839404142434445
Teil 4 :464748495051
[Chapter Cover]
Teil 3, Kapitel 20.

Befehle des Königs

 

Niemand wäre wohl in der Lage gewesen, solche Geräusche wiederzugeben, die man gerade hören konnte. Und doch, Chilled produzierte sie irgendwie. Es war ähnlich einer Maschine bei der Arbeit, ein schwacher klopfender Motor- nicht, dass die Saiyajins irgendetwas Vergleichbares jemals gehört hätten. Aber seltsamerweise erschien dieser unheimliche Schrei auch irgendwie verzerrt.

Aber eines war klar: dieses Geräusch läutete den unmittelbaren Tod ihres Gegners ein. Dann fiel er wie eine Puppe und krachte auf den Boden unter ihnen. Hanasia folgte ihm.

Nein… er war noch nicht tot. Seine Augen fuhren weit aufgesperrt rastlos umher. Aber noch unglaublicher war die Tatsache, dass er zwischen seinen eigenartigen Schreien sprach. Zu sich selbst.

„I-Ich…ich kann…. Ich kann nicht besiegt… werden… unmöglich… das kann nicht…“

„Aber es ist passiert“, erklärte Hanasia. Dann hob sie ihre Faust. Wenn nötig, würde sie ihm die Kehle aufschlitzen. Er musste sterben. Sie schlug zu, mit all ihrer Kraft. Eine Schockwelle breitete sich aus, die Risse in den Boden riss und einsturzgefährdete Bauten einstürzen ließ. Es war geschehen: er war enthauptet.

 

In der Basis der Tsufuru war Freude ein zu schwaches Wort, um die vorherrschende Stimmung zu beschreiben.

„Wunderbar!“

„Das ist unsere Saiyajin!“

„Sie hat ihn getötet… getötet! Noch niemals wurde ein Frostdämon von jemand anderen als seinesgleichen ermordet!“

„Wirklich?!“

„Das sagen unsere Daten, aber es ist wahrscheinlich, dass das Imperium dieser Dämonen die Geschichte umgeschrieben hat. Aber wenn es erst kürzlich geschehen wäre, so in dem letzten Jahrtausend, dann hätten wir es auch durch außerirdische Netzwerke erfahren. Aber wir haben es genau untersucht, das wissen Sie. Nichts.“

„Sie hat gut daran getan, ihn in diesem Augenblick anzugreifen. Wir haben bemerkt, dass seine Kraft exponentiell zugenommen hat, als sie zugeschlagen hat. Wenn sie ihn seine Verwandlung vollenden gelassen hätte, wäre es vielleicht nicht gut ausgegangen.“

„Ja, schaut euch das Video an! Während er sich verwandelt hat, sind seine Wunden verheilt!“

„Schickt unsere Teams dorthin. Wir müssen uns diesen Körper besorgen. Ruft den Berater.“

 

Im Inneren des Schiffes blieb nur mehr die Schiffscrew übrig. Dabei handelte es sich gerade um ein Dutzend. Und sie zitterten schon vor Angst. Ihr Lord war tot, und das hätte niemals geschehen sollen. Sie befanden sich auf feindlichem Gebiet, mitten in der Hauptstadt der Eingeborenen, die Energiestrahlen abfeuern konnten. Und ihr Schiff war nicht für die Schlacht konzipiert. Welche Ironie. Ein Schlachtschiff erschien ihnen unnütz, solange ein Frostdämon, der im Vakuum des Weltraums überleben konnte, sämtliche Schiffe vernichten konnte. Aber nun…

„Sind wir bald fertig? Macht hinne!“

„Ja, ich habe alle Aufzeichnungen über die jüngsten Ereignisse verschickt, aber wir werden erst in mehreren Stunden eine Antwort bekommen!“

„Dann lasst uns abhauen.“

„Bist du wahnsinnig?! Wenn wir auch nur mit der Wimper zucken, greifen die uns an!“

„Wir müssen uns so diskret wie möglich starten und uns senkrecht aus der Atmosphäre katapultieren. Nur einige Kilometer, dann sind wir in Sicherheit.“

„Sie werden hören, wenn die Motoren starten!“

„Wir können doch nicht hierbleiben!“

 

„Mein König, seid Ihr noch am Leben?“

Das war er. Aber er tat sich schwer, das selbst zu begreifen. Immerhin war es dank seine bemerkenswerte Zähigkeit möglich, welche ihm in den letzten Wochen seine Herrschaft gesichert hatte. Aber nun waren die letzten Augenblicke seiner Königszeit angebrochen. Natürlich hatte es Saiyajins gegeben, die noch kürzer regiert hatten, aber trotzdem. Er wollte seine Hand auf den Bauch legen, um den Schaden abzuschätzen, aber er konnte sie nicht bewegen. Der Grund war nicht, dass er unter besonders viel Schutt begraben war, sondern, dass er sie einfach nicht mehr kontrollieren konnte. E versuchte, auch die anderen Gliedmaßen zu bewegen, aber am Ende war er nur mehr im Stande, seinen Kopf zu heben. Ein kleines bisschen nach links, dann etwas nach rechts, und da sah er seinen Berater erkennen, der vor ihm schwebte.

„Mein König, Ihr müsst noch einen letzten Befehl erteilen, bis wir einen neuen König suchen. Ein dringender Befehl, muss ich hinzufügen. Könnt Ihr mir dabei helfen?“

„Du bist nur ein Spion, der sich an die Tsufurus verkauft hat…“, wollte der König entgegnen, hätte er die Kraft dazu besessen. Also nickte er nur, denn er wollte nicht hier und jetzt sterben, eingeklemmt in der Mauer seines Schlosses. Er wollte erfahren, was dort drüben geschehen und wie dieses Biest besiegt worden war.

Der Berater befreite den König so gut es ging von den Trümmern, legte ihn sich auf den Rücken und flog zum Schlachtfeld. Diese Momente waren für den sterbenden Monarchen mehr als schmerzhaft, aber er war ein Saiyajin.

 

Mittlerweile hatten sich mehrere Saiyajins um Hanasia versammelt, deren Verwandlung verflogen war. Fast alle konnten fliegen, wie es die Mehrheit in der Hauptstadt eben konnte.

„Du bist wirklich stark!“, reif einer der Saiyajins. „Du warst einfach grandios!“

„Wo kommst du her? Nicht aus der Gegend…“, meinte ein anderer, während er nach ihrer Kleindung griff, die so anders war als das, was sie hier trugen. Während sie ein schäbiges Tierfell trug, waren sie alle in viel feinere Togen gekleidet, die weder stanken noch kratzten.

„Sag, bist du der Millenniums-Krieger?“

„Saiyajin, wie lautet dein Name?“

„Wo hast du kämpfen gelernt?“

„Saiyajin, wie hast du das mit dem Licht gemacht?“

„Hey, gefallen dir so große Männer wie ich?“

Trotz der ganzen Zerstörung und hunderte Tote waren alle von ihr und der Schlacht begeistert. Aber Hanasia, die als Landei vom Anblick der Stadt überwältigt sein sollte, trauerte innerlich um die Gefallenen.

Sie hob ihren Kopf und sah die Ankunft zweier Personen: ein Saiyajin, der einen anderen, schwer verletzten, auf dem Rücken trug.

„Der König!“, entfuhr es einem Saiyajin neben ihr. Die beiden landeten und der Berater erhob das Wort.

„Bevor er uns verlässt, hat der König uns noch ein paar wichtige Befehle zu unterbreiten. Wir müssen die Leichen der Eindringlinge ins Schloss bringen. Die Überlebenden MÜSSEN am Leben gelassen werden. Und zum Schluss müssen wir uns dieses fliegenden Vehikels bemächtigen!“

Plötzlich begann das Schiff zu zittern und einen lauten Lärm abzusondern. Es wollte abhauen!

„Alle hier! Packt es an der Seite, ohne es zu zerbrechen! Versucht, es davon abzuhalten, irgendwohin zu fliegen!“

Sofort flogen alle auf das Schiff, das gerade starten wollte und begannen, es zu Boden zu drücken. Die Hülle war sehr widerstandsfähig- was auch nötig war, wenn es durch die Atmosphäre fliegen konnte. Deshalb brachen die Wände nicht, sondern verbogen sich nur etwas unter dem Druck. Die Saiyajins drückten fester zu und gewannen schließlich die Oberhand; das Schiff wurde auf der nahen Hochfläche unsanft zur Landung gezwungen. Die Motoren erstarben und die Navigatoren bereuten es, dass sie weder Götter noch Dämonen hatten, zu denen sie beten konnten.

 

„Wir haben viel zu tun. Wir müssen den Körper des Monsters analysieren und alles entziffern, was es darüber zu wissen gibt. Behandelt die Überlebenden und befragt sie. Nehmt Kontakt mi vertrauenswürdigen externen Systemen auf und bildet einen Ausschluss, der sich um unsere Aktionen für die Zukunft kümmert. Werden wir den Frostdämonen den Krieg erklären und die Überbleibsel eines ihrer Artgenossen in einer Parade zur Schaus stellen, oder alles unter den Teppich kehren, in der Hoffnung, sie würden das nicht weiter verfolgen?“

Das war korrekt, dieser Sieg war nur der Anfang. Die anderen Tsururu wogen ab, was wohl das Beste für ihre Zukunft sein könnte…

„Nichts wird mehr sein wie bisher“, flüsterte Abriconta zu sich selbst.

 

Die Saiyajins hatten das Schiff wie ein lebendiges Fischernetz umzingelt und schleppten es irgendwie in Formation in Richtung Meer. Die anderen trugen die Leichen der Invasoren zusammen- seltsam aussehende Tiere in seltsamen Kleidern- und warfen sie auf einen Haufen. Einer von ihnen hatte bemerkt, dass einer der Außerirdischen noch atmete, sah sich kurz um, um ihm dann das Genick zu brechen. „Nimm das, Monster!“, flüsterte er und warf die Leiche dann auf den Haufen.

Wenn es nicht der König gewesen war, hätte sich niemand um den am Boden liegenden Körper des sterbenden Saiyajin gekümmert. Er hatte es einzig seinem Status zu verdanken, dass einige Saiyajins, die im Schloss arbeiteten, um ihn herum standen. Hanasia trat hinzu und bemerkte, dass der König sie ansah. Es war offensichtlich, dass ihm nur noch wenige Augenblicke blieben. Aber sein Blick war stark, lebendig und auch voller Schmerz über die Umstände. Er war der König. Er war mindestens doppelt so alt wie sie und hatte viele Schlachten überlebt. Als er sie ansah, erkannte er ihre Kraft und wollte seine letzten Augenblicke damit verbringen, diese Saiyajin anzusehen.

Hanasia kniete sich neben ihn nieder und nahm seine Hand- eine Geste, welche eigentlich nur für engste Freunde und Familie reserviert war. Ihre geschärften Sinne als Super Saiyajin erlaubten ihr es, auf diese Weise mehr über den sterbenden König zu erfahren. Sie konnte den letzten Rest an Leben in seinem Körper fühlen, jeden Pulsschlag, seine schwächer werdende Atmung, das Blut, das durch seine Adern floss. Die Gefühle eines im Sterben Liegenden zu erfahren, war sowohl Segen als auch Fluch für die empathische Saiyajin.

Der König sah ihre Tränen und starb enttäuscht.

„Du bist die neue Königin der Saiyajins“, verkündete eine Stimme hinter ihr. War es dieser Person überhaupt bewusst, dass der König gerade verstorben war? Oder war es ihm einfach egal?

„Nein“, antwortete sie. Sie drehte sich um und bemerkte, dass der Berater des Königs gerade gesprochen hatte. „Ich bin nicht interessiert.“

„Dann bleib wenigstens noch etwas hier“, meinte er, während er schon fast gegangen war. „Wir schulden dir ein Festmahl. Du bist im Schloss herzlich willkommen.“ Dann flog er davon in Richtung Meer.

 

Hanasia stand auf und flog davon, um weiteren Fragen und Komplimenten anderer Saiyajins auszuweichen. Schnell flog sie in einen anderen Stadtteil und landete diskret zwischen zwei Häuserblocks. Hier kümmerte sich niemand um sie. Jedermann sprach über das soeben Geschehene oder flog zum Schlachtfeld.

Etwas an der Hauptstadt erfüllte Hanasia mit Staunen. Jedes Haus berührte ein anderes und war so gebaut, dass es genug Raum für Straßen und Wege ließ. Alles schien auf Effektivität designet zu sein. Mehr noch, jedes Haus schien gleich gut gebaut zu sein. In einem Dorf fand man oft unschöne Überraschungen, aber hier waren die Häuser makellos, ohne Risse und Fugen. Alles war gebaut worden, um die Zeit zu überdauern, und wird von den besten Baumeistern gewartet.

Aber die Bevölkerung war hier viel zu dicht, als dass jeder für sich jagen konnte. Die umgebenden Ebenen müssen wohl kaum mehr Wild beherbergen… Offensichtlich war die Stadt anders organisiert.

 

Bald schon erreichte Hanasia den dritten „öffentlichen Platz“: zwischen den Häusern entdeckte sie ein offenes und beinahe ästhetisch angeordnetes Areal, welches voller Pflanzen, Sitzen und Tischen gestopft war. Hier trafen sich die Leute, da man meist nur zum Schlafen zu Hause blieb, sich vor den Elementen zu schützen oder um Ruhe vor den anderen zu haben. Hier befand sich ein leerer Fleck, der von denjenigen verlassen worden war, die aus Neugierde zum Schlachtfeld geflogen waren.

Obwohl kein offenes Feuer loderte, gab es dort Grillfleisch, wie sie es noch niemals gesehen hatte, mit Früchten als Beilage, die sie nicht kannte. Sie setzte sich an einen Tisch und probierte ohne Umstände.

„HE!!!“, brüllte ein Mädchen einige Tische weiter. „Wer hat dich eingeladen?!“ Offensichtlich konnte sie nicht fliegen und hatte die Gunst der Abwesenheit aller zu ihrem Vorteil genutzt, um das Bankett für sich alleine zu haben. Besser als durch die Stadt zu laufen und vielleicht von der Menge zertrampelt zu werden. Logisch.

„Iff hab miff selbst eingeladn“, antwortete Hanasia mit vollem Mund, während sie alles packte, was sie mit ihrer freien Hand erreichen konnte. Sie wusste nicht, WAS sie aß, aber sie stopfte alles in sich hinein.

„Verpiss dich, du Tölpel vom Land!“, brüllte die Göre, dabei versprühte sie mit jeder Silbe halb zerkaute Beeren. „Das hier ist MEIN Geburtstag, und du wurdest nicht eingeladen!“

„Allef Gute fum Geburtftag!“, machte Hanasia desinteressiert und hob ein Glas voll mit einer dunkeln Flüssigkeit. Dieses Glas war überraschend fein gestaltet, ebenso die Teller auf dem Tisch. In Hanasias Dorf stellte man Gefäße aus allem her, was man finden konnte. Besonders beliebt waren ausgehöhlte Hörner verschiedener Tiere, die man in das Holz der Tische rammte- dabei wurde alles dermaßen durchlöchert, dass man immer nach Ersatz suchen musste. Hier aber war der Glasboden flach und das Fassungsvermögen riesig. Welche Effizienz! Und schon trank sie daraus. Noch nie hatte sie so etwas probiert. Es handelte sich nicht um reinen Fruchtsaft, sie schmeckte auch einige Gewürze heraus. Es war ziemlich gut.

„Gut! Dann schmeiße ich dich eben selbst raus!“

Das kleine Mädchen sprang auf sie zu, aber als Begrüßung erwartete sie nur der ausgestreckte Fuß Hanasias. Sie fuchtelte wild mit ihren Armen herum, aber die Länge des Beines war ihrer bei weitem überlegen und trennte sie so von unbeugsam ihrem Ziel.

Nutzlos. Ihre Gegnerin hatte keine Probleme damit, den Abstand aufrechtzuerhalten, indem sie ihre Bewegungen an die der Göre anpasste. Der fest in ihrem Gesicht gepflanzte Fuß machte das Geburtstagskind mehr als nervös.

„Hhm… noch ein Glas…“

Hanasia schwebte herum, während sie immer noch ihre Verteidigung aufrechthielt, griff sich ein weiteres Glas Wein und stürzte es hinunter. Am anderen Ende des Tisches fand sie dann doch noch ein Gericht, das sie noch nicht probiert hatte. Und schon kaute sie darauf herum. Bäh, nicht gut. Sie spuckte es aus und suchte nach den bereits bekannteren Gerichten weiter. Am Ende hatte sie nur mehr einen großen Knochen im Mund, der zwischen ihren Zähnen knackte. Auf zum nächsten Tisch.

„Geheime Technik der Artemis!!“, schrie das Mädchen, die Hanasias Bein als Hebel benutzte und auf sie lossprang. Sie zielte mit beiden Beinen auf die Rippen ihrer Gegnerin. Mit einer flüssigen Bewegung drehte sich Hanasia aber fort und der Angriff verlief ins Leere. Dazu bekam die Göre einen kräftigen Schubs mit der Hand und schon krachte sie unsanft auf den Boden.

„Den Namen deiner Attacke vor der Ausführung herumzubrüllen, ist wirklich dämlich!“, lautete Hanasias nüchternes Urteil, während sie zwei weitere Weingläser hob. Sie versuchte, beide Gläser simultan zu leeren, aber sie schuf nur ein Rinnsal in Richtung Boden. Egal, der war eh schon voller Reste und verschütteten Flüssigkeiten, wie man es von einer würdigen Party erwarten würde.

Langsam begann Hanasia, sich wunderlich zu fühlen. Es war nicht nur dieses neue Essen und die Erfahrung neuer Dinge, sie hatte bereits ihre Sorgen um den König vergessen. Es schien ihr bereits Tage her zu sein. Auch begann sich ihre Sinn für die Tiefe zu verändern, als würden die Häuser sich nähern und doch auseinanderweichen, obwohl nichts bewegte. Sie griff sich ein weiteres Glas, aber dieses Mal trank sie es langsam. Sie roch nicht mehr dieses Aroma heraus, es schmeckte ihr einfach nur gut.

„Ha-YAAA!!“, brüllte das Geburtstagskind und sprang wieder auf ihre Gegnerin zu. Sie hoffte, wenigstens ein paar Treffer zu landen, aber alles wurde halbherzig abgewehrt. Während sie ihre Offensive weiterführte, traf sie dann doch ein paar Mal, aber die Effizienz fehlte. Am Ende krallte sie sich am Arm ihrer Feindin fest und biss so fest wie möglich hinein.

„AUAAA!!!“, entfuhr es Hanasia erschrocken und ließ das Weinglas fallen. Sie warf ihren Arm in alle möglichen Richtungen, doch der Beißer blieb standhaft. Also schleuderte sie sie wieder auf den steinernen Boden, dieses Mal mit dem Kopf voran; dieses Manöver aber verschlimmerte nur die Lage, da die Zähne des Mädchens nur noch weiter in ihre Fleisch getrieben wurden und sie auch zu allem Überfluss noch ihr Glas verschüttete. Beide Dinge wurden einen lauten Fluch Hanasias kommentiert.

„Hnhnhnhnhn!“, lachte das Mädchen, die immer noch nicht daran dachte, los zu lassen, obwohl ihr bereits Blut über das Kinn tropfte. Ein kräftiger Tritt in den Bauch raubte ihr kurz den Atem, aber nichts. Dann hielt Hanasia die Göre mit einem Fuß am Boden fest, während sie versuchte, mit Wucht ihre Hand fortzureißen, aber wieder ohne Erfolg. Dieser junge Kampfhund würde lieber geviertelt werden als loslassen- was vielleicht irgendwann wirklich geschehen würde, wenn es so weiterging.

Als letzten Weg leerte Hanasia den Inhalt eines ganzen Glases über das Gesicht der Göre, woraufhin sie zu röcheln und husten begann und dann endlich ihre Kiefer öffnete. Als Reflex schloss sie sie wieder sofort, aber ohne etwas dazwischen schlug sie nur schmerzhaft ihre Zähne aufeinander. Die kleine Saiyajin schüttelte ihren Kopf wie ein nasser Hund, dann suchte sie wieder ihre Feindin. Aber sie war fort.

Hanasia war weit hinter ihr, an einem anderen Tisch. Dort hatte sie bereits mehr Essen gefunden und kaute mit weit offenem Mund darauf herum. Das ganze wurde mit noch mehr Wein hinuntergespült. Da sie mehrere Dinge zugleich tun konnte, sah sie sich dabei ihre Hand an, die tiefe Bissspuren trug. Ihre Muskeln waren rot und halb taub und sie blutete leicht. Hätte sie nicht ihre von Natur aus einzigartige Widerstandsfähigkeit besessen, dann wäre wohl ihre halbe Hand noch im Mund des Mädchens.

„Du bist jetzt meine Todfeindin!!“, verkündete die Göre und zeigte mit dem Finger auf Hanasia, der es herzlich egal war. „Ich werde ich bis an das Ende der Welt jagen, ein Jahr lang, zwei oder auch zehn! Ich werde dich töten, ich werde… Papa!! Diese Frau ist gemein zu mir!!“

Gerade kehrten einige Saiyajins zurück, enttäuscht von den wenigen Informationen, die sie sammeln konnten. Sie fanden ihre jüngste Tochter vor, wie sie Blut spuckte und es ohne Probleme einfach fortwischte. Und dass ihr Bankett von etwas angegriffen worden war (aber ehrlich gesagt, man hätte den Unterschied kaum gesehen), mit einer Fremden, die alles in sich hineinschaufelte und offensichtlich betrunken war.

 

 

Auf Wellen folgten Wellen. Ha, der Ozean, furchteinflössend, unkontrollierbar, voller Geheimnisse… was die Saiyajins überhaupt nicht kümmerte. Sie flogen gerade etwa zwei Kilometer über die Wasseroberfläche um das Alienraumschiff herum…

Die Saiyajins gehorchten ihrem Berater. Er führte sie durch die Informationen seines Armreifs. Der Flug dauerte bereits mehrere Stunden, nicht viel für die Gruppe, die mit ihrer Formation dafür sorgte, dass das Schiff nicht noch einmal fliehen würde. Aber langsam wurde ihnen langweilig. Am Horizont waren keine Landmassen zu erkennen und es könnte noch Stunden dauern, bis sie wieder auf Land stoßen könnten, da sie nicht navigieren konnten.

„Wir sind bald da“, ermunterte sie der Berater, als er die schlechte Stimmung bemerkte. Fast da, aber wo? Keine Insel, wo man das Schiff abladen konnte.

Plötzlich aber erschien zwischen den Wolken ein riesiges Stück „Boden“, das die Farbe des Himmels trug. Ein gigantischer fliegender Würfel; so etwas hatten sie noch niemals zuvor gesehen, abgesehen von einigen Soldaten. Gemeint sind die, welche die Schlacht mit dem Millenniums-Krieger im Dorf von Hanasia aus der Ferne verfolgen konnten. Ein großes viereckiges Tor erwartete sie. Der Berater flog hinein, sie folgten ihm.

„Wir landen!“, rief er allen zu, dann begannen sie mit einem langsamen Sinkflug. Die unter dem Schiff fliegenden Saiyajins schwebten zur Seite und ließen ihren Gefangenen den Boden berühren. „Aufpassen!“, warnte sie der Berater. „Rückzug!“ Alle flogen aus dem Tor heraus, das sich bereits zu schließen begann. Im Moment, in dem der letzte Saiyajins im Freien war, beschleunigte sich die Schließung und das Schiff war darin gefangen.

„Was ist das?“, wollte einer der Männer wissen.

„Das gehört zu den Geheimnissen des Königs“, lautete die Erklärung des Beraters. „Mach dir keine Sorgen, keiner wird dieses Schiff jemals wiederfinden. Macht euch keine Hoffnungen. Kommt, folgt mir. Ich kenne den Weg zurück zur Hauptstadt, Und kein Wort zu niemanden, klar…?“

Der Berater wusste zu gut, dass er nicht alle töten konnte, aber solche Geschichten würden bald schon zu Gerüchten und schließlich zu Sagen werden, verbreitet von Geschichtenerzählern und dabei immer mehr verfälscht. Diese Jungs peppten ihre Geschichten oft mit Mystizismus auf.

Im Inneren des gigantischen Tsufuru-Schiffes wurde der Hangar von Soldaten und Robotern geflutet. Das Schiff wurde geentert und die Navigatoren gefangen genommen.

 

Zurück im Schloss konnte der Berater den Leichenberg in einem Lager sehen, daneben die Überreste ihres Anführers. Es gab noch zwei Überlebende; einer hielt sich seinen schwer verletzten Bauch, der andere war kaum verletzt.

In der Nacht würden heimlich einige Tsufuru kommen und die Leichen mitnehmen, aber diese beiden Soldaten würden auf die Krankenstation der Tsururu kommen und dort mit allerlei Geräten Bekanntschaft machen, bevor sie sterben würden.

Der Berater rief die wenigen Saiyajins zu sich, die davon wussten.

„Die „Befehle des Königs“ wurden ausgeführt. Nun, findet diese Frau.“

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